Lebensräume – Einzugsgebiete – Aalgewässer 1.1

Allgemeines

Der europäische Flussaal (Anguilla anguilla) kommt heutzutage, abgesehen von wenigen Einzelfällen, in allen europäischen Gewässern vor. Daraus lässt sich jedoch keinesfalls folgern, dass der Aal in all diesen Gewässern auch durchweg als heimisch zu betrachten wäre. Ganz im Gegenteil.

Welche aquatischen Lebensräume dem Einzugsgebiet des europäischen Flussaals hinzu zu rechnen sind, bzw. wo er als heimisch zu betrachten ist, soll im Folgenden dargestellt werden.

Der Aal ist ein katadromer Wanderfisch. Dies bedeutet, er wandert i.d.R. aus dem Meer in die Binnengewässer um dort aufzuwachsen. Erst mit der Geschlechtsreife wandert er zum Laichen wieder ins Meer zurück. Es erscheint deshalb sinnvoll, die aquatilen Lebensräume des Aals zunächst in

  • Offene Meere (Salzwasser),
  • Küsten- bzw. Übergangsgewässer (Brackwasser)
  • sowie fließende und stehende Binnengewässer (Süßwasser)

einzuteilen.

Darüber hinaus sind in Bezug auf den natürlichen und künstlichen Lebensraum weitere Unterscheidungen bzgl. der vorkommenden Gewässertypen zu treffen, um einen allgemeinen Überblick zu bekommen.

Offene Meere und Küstengewässer

Meeresküste
Meeresküste

Bei diesen Gewässern ist das natürliche Einzugsgebiet der europäischen Aale weitestgehend, jedoch noch nicht abschließend, erforscht. Es zieht sich nach derzeitigem Kenntnisstand von der Sargassosee im westlichen Atlantik mit dem Golfstrom ostwärts Richtung Europa und Nordafrika und umfasst dort die Küstengebiete der westeuropäischen Atlantikküste, das gesamte Mittelmeergebiet, die Nord- und Ostsee, die Küsten der britischen Inseln und Skandinaviens sowie die Südküste Islands als nördlichste und die Kanarischen Inseln als wohl südlichste Verbreitungsgebiete. Das Schwarze Meer gilt als östliche Verbreitungsgrenze und die Bermudainseln als westliche Abgrenzung zum Lebensraum des amerikanischen Aals (Anguilla rostrata).

Insbesondere die östliche Verbreitungsgrenze wird aus nachvollziehbaren Gründen immer wieder in Frage gestellt. Das Aale im Schwarzen Meer auf natürliche Art und Weise einwandern konnten ist jedoch inzwischen unstrittig und durch Fänge aus den letzten 4 Jahrhunderten immer wieder wissenschaftlich belegt worden. Es wird jedoch vermutet, dass es hier nur bei zahlenmäßig besonders starken Jahrgängen und guten westlichen Winden zu Einwanderungen bis ins Schwarze Meer kommen kann, da die Zahl der dortigen Fänge stark schwankt und insgesamt verschwindend gering ausfällt. Die Tiefen des Schwarzen Meeres bieten diesen wenigen Irrläufern wegen des zu geringen Sauerstoffgehalts zudem keinen geeigneten Lebensraum, sodass dort nur jene Aale überleben, die sich entweder Oberflächennah bewegen oder die entlang der flacheren Küstenbereiche, die wahrscheinlichere Variante, den Flussmündungen entgegen wandern.

Obwohl es ernsthafte Anzeichen einer Strömungsverringerung beim Golfstrom zu geben scheint, gibt es derzeit offenbar noch keine Beweise, dass sich dadurch die Zuwanderungsmöglichkeiten in die ursprünglichen Einzugsgebiete und Regionen derart nach Westen zurückverlagert haben, dass in dem einen oder anderen östlichen Gebiet gar keine Aale mehr vom Golfstrom „angespült“ werden bzw. eine Zuwanderung gar nicht mehr möglich sein könnte. Solange die natürlichen Zuwanderungen in rückläufigen Gebieten durch Besatzmaßnahmen aufgestockt oder ersetzt werden, lässt sich dies als Ursache für den Bestandsrückgang auch nicht so einfach nachweisen, da die Untersuchungen dadurch naturgemäß verfälscht werden. Die zuvor genannten Regionen dürften daher zunächst alle als natürliche Einzugsgebiete des europäischen Aals betrachtet werden.

Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass das heutige natürliche Einzugsgebiet in seiner Ausdehnung bereits vor 1492 bestand hatte, ist der Aal an den Grenzen dieser Einzugsgebiete eher nicht als einheimisch zu betrachten, da er dort weder regelmäßig noch dauerhaft nachgewiesen werden kann. Ansonsten müsste er dort auch regelmäßig wieder als lokal ausgestorben bezeichnet werden.

Der europäische Aal kann und darf in diesen Randgebieten auch nicht als bedroht bezeichnet werden. Menschliche Eingriffe (z.B. Besatzmaßnahmen zur Arterhaltung) sind in diesen Gebieten demzufolge überflüssig und verfehlt.

Das Rote Meer zählt nicht zum natürlichen Einzugsgebiet der europäischen Flussaale, auch wenn eine Einwanderung praktisch stattfindet. Denn das rote Meer ist erst seit dem Bau des Suezkanals für den Aal erreichbar und zählt deshalb zum künstlich erweiterten Einzugsgebiet.

Es ist allgemein bekannt, das nicht alle Aale in die Süßwassersysteme des Binnenlandes einwandern. Ein großer Teil, vorrangig Milchner, verbleibt im Brackwasser. Weniger bekannt ist, dass es selbst im offenen Meer nennenswerte Aalbestände gibt, die sich nicht auf Wanderschaft befinden. Küstenferne Sandbanken bis 20 m tiefe werden auch von Aalen als Lebensraum angenommen. Dies geschieht insbesondere vor Flussmündungen, deren Wasserzusammensetzung durch menschliche Eingriffe derart verändert wurde (Verschmutzungen, Auswaschungen beim Gewässerausbau, „Verbesserung“ der Wasserqualität….), dass sie den Aalen nicht mehr als reizvoller Lebensraum mit ausreichendem Nahrungsangebot erscheinen. In solchen Fällen ist eine deutliche Zunahme der Bestände im offenen Meer zu beobachten. Insofern wird die offene See nicht ausschließlich von den Aalen durchwandert, sondern stellt im Bezug auf Brack- und Süßwasser sogar einen alternativen Lebensraum für die Aale dar.

Fließende und stehende Binnengewässer

Diese beiden Gewässertypen lassen sich zusätzlich noch in natürliche und künstliche Gewässer einteilen, da hier der Mensch oft bereits so stark eingegriffen hat, dass sich dies, in Bezug auf das Einzuggebiet der Aale, erheblich ausgewirkt hat.

Fließgewässer

Elbe
Elbe

Zu den natürlichen Fließgewässern zählen die Ströme, Flüsse, Bäche und Rinnsale. Diese können wie folgt unterschieden werden:

  • Ströme (münden in das Meer)
  • große Flüsse (münden in einen Strom)
  • kleine Flüsse (3-10 m breit)
  • Bäche (1-3 m breit)
  • Rinnsale (bis 1 m breit)

Zu den künstlichen Fließgewässern sind die Kanäle (ab 3 m breit) und Gräben (bis 3 m breit) zu zählen. Diese künstlichen Gewässer sind i.d.R. in die natürlichen Gewässersysteme eingebunden und haben somit in der Vergangenheit oft künstlich für eine Vergrößerung des ursprünglichen Einzugsgebietes der Aale gesorgt.

Alle natürlichen und künstlichen Fließgewässer sind i.d.R. als Teil eines zum Meer hin offenen Gewässersystems zu betrachten. Sollte die Mündung in das entsprechende Meer wiederum zum Einzugsgebiet der Aale gehören, gehört i.d.R. auch das dahin offene System zum Einzugsgebiet der Aale. In diesen Gewässern dringen die Aale auf natürliche Weise bis in die Barbenregion vor. Die Äschen- und Forellenregion zählt nicht zum natürlichen Einzugsgebiet/Lebensraum der europäischen Aale. Hier gelegentlich vorkommende Bestände stellen Ausnahmen dar und sind zumeist durch falschen Besatz hereingelangt und würden nach Einstellung derartiger Maßnahmen automatisch und innerhalb weniger Generationen wieder aus dieser Region verschwinden. Aale zählen in diesen Gewässern weder als einheimisch, weil sie vor 1492 dort nicht vorkamen, noch als eingebürgert, weil sie dort nicht ohne menschliche Hilfe dauerhaft vorhanden sein können.

Fluss
Fluss

Hierzu zählen zum Beispiel auch viele Fließgewässer Süddeutschlands, wo besetzte Aale große Schäden an den verschiedensten Salmoniedenbeständen durch Laichfraß anrichten, sodass ursprünglich im Gleichgewicht befindlichen Arten einstweilen durch Besatzmaßnahmen gestützt oder gar unter Schutz werden mussten.

Natürlich ist auch klar, dass es darüber hinaus noch weitere Eingriffe gegeben hat, die für den Rückgang der Forellen, Lachse, Huchen u.s.w. verantwortlich zu machen sind. Dies soll hier jedoch nicht weiter Thematisiert werden.

Eines dieser Fließgewässer, welches in besonders starkem Maße mit Aalen besetzt wurde, ist die Donau und ihr gesamtes Einzugsgebiet. Bevor in Süddeutschland Ende des vorletzten Jahrhunderts begonnen wurde, europäische Flussaale in fremde Gewässer zu setzen, gab es dort praktisch keine Aalbestände. Erst durch intensive Besatzmaßnahmen wurden im Mittel- und Oberlauf der Donau Aale angesiedelt.

Es ist fraglich ob auch nur ein einziger Blankaal aus der Donau jemals wieder in den Atlantik zurück gefunden haben kann, da er sich hierzu immerhin zunächst Richtung Osten und dann entgegengesetzt wieder Richtung Westen orientieren müsste.

In der unteren Donau ließ sich trotz der massiven Besatzmaßnahmen im oberen Verlauf nur eine marginale Bestandentwicklung feststellen. Dies ist möglicherweise auch auf die Querverbauungen und Wasserkraftwerke zurückzuführen.

Bis zum 01.01.2008 soll von der Europäischen Union abschließend festgestellt werden, ob die Donau bzw. das Schwarze Meer zum natürlichen Einzugsgebiet der europäischen Aale gehört oder eben nicht.

Stillgewässer

Teich
Teich

Stillgewässer oder stehende Gewässer haben als wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber Fließgewässern kein Gefälle. Es gibt also grundsätzlich keine Strömung die eine Verbindung zum Meer und somit zu den Jungaalen auf natürliche Weise herstellt. Allgemein lässt sich zunächst also sagen, dass stehende Gewässer nicht zum Einzugsgebiet der Aale gehören. Nicht zuletzt deshalb lautet die amtliche Bezeichnung auch europäischer Flussaal. Dennoch gibt es in vielen stehenden Gewässern auch natürliche Aalbestände.

Stehende Gewässer lassen sich ebenso in natürliche und künstliche Gewässer einteilen. Zur Beurteilung der Zugänglichkeit für den Aal ist dies allein jedoch nicht ausreichend. Auch wenn eine grobe limnologische Unterteilung ebenfalls eine entsprechende Einschätzung nicht zulässt, können natürliche Stillgewässer erst einmal wie folgt unterschieden werden:

  • Seen (große/tiefe Gewässer mit einer stabilen Temperaturschichtung)
  • Teiche (Gewässer mit mind. einem Ablauf)
  • Weiher (kleine Seen ohne stabile Temperaturschichtung)
  • Tümpel (periodisch austrocknend)
  • Pfütze (innerhalb weniger Tage austrocknend)

Zur Beurteilung einer Zugehörigkeit zum Einzugsgebiet sind hier weitere Eigenschaften zu beachten.

Bei Seen, also den größten und tiefsten stehenden Gewässern, gibt es sowohl natürliche als auch künstliche, die unter bestimmten Bedingungen eine natürliche Einwanderung der Aale ermöglichen.

Vorrangig bei den natürlichen Seen sind es solche die zum Einen über dem Meeresspiegel liegen und zum Anderen über ausreichende Mengen an Niederschlägen versorgt werden um einen Abfluss zu speisen der wiederum mit einem Fließgewässersystem verbunden ist. Der See wird dadurch zum Teil des Fließgewässersystems unabhängig von der Größe des vorhandenen Abflusses. Gehört dieses System zum Einzugsgebiet, gehört auch der angeschlossene See bis in die Barbenregion zum Einzugsgebiet. Seen der Äschen und Forellenregion zählen somit grundsätzlich nicht zum Einzugsgebiet, selbst wenn diese an ein Fließgewässersystem angeschlossen sind.

Die 2. Ausnahme bilden die Teiche. Diese sind entweder Bestandteil eines Fließgewässersystems, weil sie über einen freien zu und Ablauf verfügen oder sie Verfügen über eine Quelle sowie einen Ablauf und bilden damit einen Ursprung für ein Fließgewässer.

Diese beiden stehenden Gewässertypen können auch als (zum Meer hin) offene Gewässer bezeichnet werden.

Die weiteren natürlichen Gewässer, Weiher, Tümpel und Pfützen, sind hingegen als geschlossene Gewässer zu betrachten und zählen somit definitiv nicht zum Einzugsgebiet der Aale.

Tümpel
Tümpel

Künstliche stehende Gewässer werden oft nach Ihrer Entstehung oder ihrem Zweck unterschieden. z.B. Regenrückhaltebecken, Baggersee (auch Kuhle, Grube, Restloch, u.ä. ). Wobei bei letzteren meist auch noch die Art des „Bodenschatzes“ oder deren Gewinnung hinzugefügt wird. Z.B. Lehmkuhle, Tonloch, Kiesgrube, Braukohletagebaurestloch, ….

Diese geschlossenen künstlichen Gewässer zählen nicht zum Einzugsgebiet und insbesondere die häufig vorkommenden Baggerseen stellen sog. Nährstofffallen dar.

D.h. es erfolgt zunächst eine Speisung mit Grundwasser. Dieser Prozess kommt aber irgendwann zum erliegen. Frischwasser kommt dann nur noch in Form von Regen hinzu. Auf natürlichem Wege und durch hinzutun des Menschen gelangen Nährstoffe und Biomasse in das Gewässer. Die Biomasse beginnt sich im Rahmen der Nahrungskette zu vermehren. Es kommt zu einer Anhäufung organischer Nährstoffe (Eutrophierung) die ein verstärktes Algenwachstum und somit eine weitere Bildung organischer Stoffe verursacht. Irgendwann kommt es beim Abbau dieser Stoffe zunächst am Boden später dann im gesamten Gewässer zu Sauerstoffmangel. Wird nicht spätestens jetzt umfassend und Kostenaufwändig Saniert, verbleibt der gesamte Phosphor im Wasser und das Gewässer „kippt um“.

In solchen Gewässern kommt es nicht selten zu hochsommerlichen Aalsterben.

Tagebaurestlöcher werden durch Grundwasser, oft aber auch durch in der Nähe befindliche Flüsse, gespeist. Damit würden diese künstlichen Gewässer zum Einzugsgebiet der Aale gehören, wenn der betreffende Zufluss dazu gehört. Diese Gewässer sind jedoch meistens auf Grund chemischer Belastungen durch Eutrophierung oder Gesteinsauswaschungen nicht als Lebensraum für Fische geeignet.

In geschlossene Gewässer gelangen Aale grundsätzlich erst durch Besatzmaßnahmen, die seit ca. 1880 von Berufsfischern durchgeführt werden. Als man erkannte, dass damit im Vergleich zu den natürlichen Einzugsgewässern, besonders hohe Erträge erzielt werden konnten, kamen immer mehr Berufsfischer und schließlich auch die Vereine auf die Idee, Aale als ausschließliches Privateigentum zu betrachten und bevorzugt in diese atypischen Gewässer zu setzen. Ja, auch Angler haben dafür gesorgt, dass selbst in den kleinsten Vereinstümpeln europäische Flussaale hausen müssen ohne jemals eine Chance zum Ablaichen zu bekommen. Sportlich oder Fair ist wohl was anderes!

Die ausgewachsenen Aale haben und hatten in diesen Gewässern schlicht keine Gelegenheit zur Abwanderung/Fortpflanzung und wuchsen so zu kapitalen Fischen (größer 1,00 m) heran. Profitsucht und Neid sorgten in der Folge dafür, dass immer weniger Aale in Fließgewässer und immer mehr in diese geschlossenen Standgewässer besetzt wurden. Letztlich gibt es heute kaum noch Aale die in die Sargassosee zum Laichen abwandern können (1%) und somit vielerorts auch keine einwandernde Glasaale mehr.

Dank der jüngsten EU-Pläne erfolgt seit einigen Monaten bei vielen Vereinen und Fischereiverbänden offenbar ein radikales umdenken, da ansonsten Fangverbote ab dem 01.01.2008 drohen.

Sonderformen:

Altarme bzw. Altwasser

Altarme bzw. Altwasser sind ehemals zu einem Fließgewässer gehörende, oft flache und sumpfige Teile, welche auf natürliche Weise (Mäandrierung) oder durch künstliche Regulierung vom Hauptgewässer abgetrennt wurden und somit als stehende Gewässer anzusehen sind. Sie können in den ersten Jahren oder bei regelmäßiger Überflutung auch dauerhaft einen natürlichen Aalbestand aufweisen. Je länger die Abtrennung vom Hauptgewässer zurückliegt, je unwahrscheinlicher wird jedoch ein natürlicher Aalbestand vorhanden sein.

Staugewässer

Stauseen bzw. Staubecken sind massive Unterbrechungen innerhalb von natürlichen Fließgewässern, die auf natürliche Art und Weise (Erdrutsch, Lavastrom, Gletscherzunge) zumeist aber durch künstliche Gewässerverbauung (Staumauer, Staudamm, Talsperre) entstanden sind. Kleinere Stausseen werden auch als Stauteiche, Mühlteiche, oder Woog bezeichnet. Staugewässer gehören grundsätzlich nicht, oder besser, nicht mehr zum Einzugsgebiet der Aale, es sei denn es gibt geeignete Maßnahmen, die eine Einwanderung und Abwanderung in entsprechender Größenordnung verletzungsfrei ermöglichen (z.B. Umgehungskanäle oder Fischtreppen bei kleineren Staugewässern).

Strandseen

Strandseen gehören zum Einzugsgebiet der Aale. Sie werden auch als Küstenseen bezeichnet und werden regelmäßig überflutet. Zur Abwanderung ins Meer gehen die Blankaale oft kurze Entfernung auch über Land. Dies wurde und wird angeblich von findigen Fischern ausgenutzt, die die Aale, wenn sie laufen, nur dort einzusammeln brauchen.

Kolke

Kolke sind Gewässer die sich im Zentrum von Mooren aus Regenwasser gebildet haben. Sie werden deshalb auch als Mooraugen bezeichnet. Sie sind sehr flach, trocknen aber durch das umgebende Moor nicht aus. Sie gehören nicht zum Lebensraum der Aale.

Salzlaken

Salzlaken gehören nicht zum Lebensraum der Aale. Sie sind aus sog. Eislinsen der Eiszeit entstanden und heute sehr selten. Abgesehen von der speziellen Wasserzusammensetzung trocknen diese Gewässer auch regelmäßig aus und sind deshalb für Fische jeglicher Art ungeeignet.

IJsselmeer

Das IJsselmeer ist ein sehr spezielles Gewässer. Es handelt sich um eine ehemalige Meeresbuch die zum Zwecke des Küstenschutzes mittels eines 29 km langen und 90 m breiten Dammes zwischen Friesland und Nordholland im Jahre 1932 vom Meer abgetrennt wurde. Es ist benannt nach dem Süßwasserspeisenden Fluss Ijssel. Das Wort Meer bedeutet im Niederländischen Binnensee und hat nichts mit der ursprünglichen Meeresbucht zu tun. Das Ijsselmeer ist also inzwischen ein Süßwassersee. Er ist ca. 1.100 km² groß und durchschnittlich 3 m Tief. Dieses Gewässer wird seid seiner Anlegung äußerst erfolgreich auf Aal befischt. Über 2 verschließbare Zuläufe steht das IJsselmeer zeitweise mit dem offenen Meer in Verbindung. Dadurch zählt dieses Gewässer trotz seiner künstlichen Veränderung noch zum natürlichen Einzugsgebiet der Aale. Bei offenen Schleusen strömt verstärkt Süßwasser ins offene Meer. Dieses hat insbesondere auf die buchstäblich wartenden Glasaale eine sehr starke Lockwirkung, sodass es hier vergleichsweise gute Aalbestände gibt.

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