Wann ist die beste Jahreszeit (Monat) zum Aalangeln?
Diese Frage klingt einfach, doch eine pauschale Antwort gibt es nicht. Denn die perfekte Aalsaison hängt von vielen Faktoren ab – Wetter, Luft- und Wassertemperatur, Luftdruck, Lichtverhältnisse und das Nahrungsangebot der letzten Tage beeinflussen das Beißverhalten der Aale erheblich.
Grundsätzlich kann man das ganze Jahr über auf Aal angeln, doch die Erfolgsaussichten schwanken je nach Jahreszeit. Über Generationen hinweg haben Angler ihre Erfahrungen weitergegeben und Muster erkannt, die helfen, die besten Fangzeiten einzuschätzen. Dank dieser wertvollen Erkenntnisse lässt sich heute mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, wann die Chancen auf einen erfolgreichen Aalfang am größten sind.
Aalangeln im Januar und Februar – Eine Herausforderung für Experten
Zu Beginn des Jahres stehen die Chancen, einen Aal an den Haken zu bekommen, denkbar schlecht – zumindest unter typischen winterlichen Bedingungen. Sobald die Wassertemperatur unter 8 °C fällt, wird der Aal träge und verlässt seinen Unterschlupf kaum noch. Statt aktiv nach Nahrung zu suchen, zehrt er von seinen Fettreserven und bewegt sich kaum.
Selbst wenn ihm ein Köder direkt vor das Maul treibt, nimmt er höchstens winzige Happen an – wenn überhaupt. Gezielte Aalfänge sind daher im Winter extrem selten und meist nur reiner Zufall. Dennoch kann detailliertes Wissen über die Verstecke der Aale das Glück etwas begünstigen.
Wer sich dennoch in der kalten Jahreszeit auf die Jagd nach Aal begibt, braucht nicht nur Geduld, sondern auch eine robuste Ausrüstung und die richtige Strategie. Ein möglicher Lichtblick: Gelegentliche Beifänge beim Quappenangeln sind zwar selten, aber nicht ausgeschlossen.
Aalangeln im März und April – Der Saisonstart
Für passionierte Aalangler beginnt die eigentliche Saison erst im März oder April. Ein natürlicher Indikator: Sobald die Knospen der Ufererlen aufbrechen, macht sich der Aal wieder auf Nahrungssuche. Viele Angler eröffnen ihre Saison traditionell in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag – ganz egal, wie das Wetter oder die Fangchancen stehen.
Doch Vorsicht: Die Wassertemperaturen sind noch niedrig, daher sind flache, sonnenerwärmte Bereiche unter einem Meter Tiefe die beste Wahl. Kleine Köder wie Wurmstücke oder Maden, kombiniert mit leichten Montagen und Haken der Größe 8, können hier zum Erfolg führen. Erste Aale der Saison werden häufig in schmalen Gräben mit einer Tiefe von etwa 50 cm gefangen – meist zwischen 50 und 60 cm lang, aber oft noch recht mager. Besonders viele untermaßige Satzaale gehen jetzt an den Haken und sollten entsprechend zurückgesetzt werden.
Während die Saison in Stillgewässern bereits beginnt, dauert es in den mittleren und großen Flüssen des Binnenlandes noch ein paar Wochen. Erst wenn das Wasser auch hier 8–10 °C erreicht, steigt die Aktivität der Aale spürbar. Mit zunehmender Erwärmung wird ihr Stoffwechsel langsam angekurbelt, und sie verlassen nach und nach ihre Verstecke, um im flachen Wasser nach Nahrung zu suchen.
Angler sollten jetzt auf kleinste Köder setzen – Anfüttern kann sogar kontraproduktiv sein. Da das Wasser im Frühjahr noch klar ist und wenig Pflanzenwuchs bietet, sind Aale in flachen Bereichen angreifbarer für Fressfeinde. Ihr Beißverhalten ist daher äußerst vorsichtig. Beim kleinsten Widerstand spucken sie den Köder wieder aus. Hier hilft eine freie Leine mit offenem Rollenbügel, um auch skeptische Aale zu überlisten.
Die beste Beißzeit liegt zwischen der Dämmerung und etwa ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang. Danach kühlt die Luft stark ab, und die Fangchancen sinken rapide. Besonders an frostigen Tagen sind Aale kaum aktiv. Falls Ende April bereits erste Weißfische mit dem Laichen beginnen, können deren Verhalten und Standort bereits ein Hinweis auf lohnende Angelplätze sein.
Aalangeln im Mai und Juni – Die besten Nächte des Jahres
Jetzt beginnt die Hochsaison für Aalangler! Während im Frühjahr nur wenige Stunden nach Einbruch der Dämmerung mit Bissen zu rechnen war, lohnt es sich nun, die ganze Nacht durchzusitzen. Die steigenden Temperaturen und die natürlichen Zyklen der Fischwelt sorgen für ideale Bedingungen.
Besonders die Laichzeiten vieler Weißfischarten bieten dem Aal ein reich gedecktes Buffet. In manchen Gewässern geraten Aale regelrecht in einen Fressrausch: Sie pressen, zerfetzen und saugen bevorzugt Rotfedern und andere Laichfische aus. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, kann mit Fetzenködern oder Laich als Köder besonders erfolgreich sein – sogar tagsüber!

Ab Juni steigen die Chancen, größere Aale, insbesondere Breitköpfe, mit kleinen aufgeschnittenen Köderfischen zu erwischen. Auch in mittleren und größeren Flüssen ist das Aalangeln jetzt lohnenswert, da das Wasser endlich warm genug ist. Hier kann leichtes Anfüttern erstmals sinnvoll sein.
Jetzt kommt alles zum Einsatz, was das Aalangeln zu bieten hat: verschiedene Geräte, Montagen und Techniken. Kein Wunder, dass in diesen Monaten die meisten Aale gefangen werden – nicht nur von Spezialisten, sondern auch von vielen Gelegenheitsanglern. Allerdings landen dadurch auch viele untermaßige Fische am Haken, die natürlich wieder zurückgesetzt werden sollten.
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Mengenmäßig werden in dieser Zeit die höchsten Fänge erzielt. Wer jedoch gezielt auf kapitale Exemplare aus ist, sollte sich schon auf das Saisonende vorbereiten – denn dann stehen die Chancen auf wirklich große Aale noch besser.
Aalangeln im Juli und August – Wetterlaunen und Sternstunden
Im Hochsommer sind die allgemeinen Bedingungen für das Aalangeln meist optimal – doch die regionale Wetterlage spielt jetzt eine entscheidende Rolle. Aale sind zu dieser Zeit besonders wetterfühlig, und ihr Beißverhalten kann stark schwanken. Verantwortlich dafür sind die häufigen Luftdruckveränderungen, die mit Wetterwechseln einhergehen.
Generell sind die Fangaussichten gut, doch viele Faktoren können sich negativ auf die Tagesform der Aale auswirken – während nur wenige das Beißverhalten wirklich begünstigen. Eine bekannte Faustregel besagt: Nach einem Sommergewitter beißen die Aale hervorragend. Doch Vorsicht! Das gilt nur, wenn der Luftdruck danach stabil oder steigend bleibt. Sinkt er hingegen, stehen die Chancen schlecht. Während eines Gewitters oder kurz davor sollte man die Ruten ohnehin nicht im Wasser haben.
Auch der Wasserstand spielt eine Rolle: Steigendes Wasser oder sommerliches Hochwasser steigern die Beißlust – besonders in trüben oder tiefen Gewässern sind sogar Tagesfänge möglich. Gleichbleibende oder fallende Wasserstände sind hingegen nicht unbedingt ein Nachteil.

Eine alte Aalweisheit besagt, dass der Höhepunkt der Aalsaison in der zweiten Augusthälfte liegt – sieben Tage vor bis sieben Tage nach Neumond. Stürmisches Wetter mit Regen kann in dieser Zeit echte Sternstunden bescheren, besonders wenn Kaulbarsche als Köder verwendet werden.
Bei heißen Sommertemperaturen von 30 °C beißt der Aal meist bis etwa 1 Uhr nachts und dann erst wieder ab 5 Uhr morgens bis zum Sonnenaufgang. Ist es schwül und gewittrig, können Aale sogar tagsüber in Gewässern aktiv werden, in denen sie sonst nicht beißen. Doch aufgepasst: Steigt die Wassertemperatur über 25 °C, wird es kritisch. Der Sauerstoffgehalt am Gewässergrund – wo Aale sich bevorzugt aufhalten – sinkt dann in gefährliche Bereiche. Statt zu fressen, geraten die Aale in Stress und stellen die Nahrungsaufnahme komplett ein. In extremen Fällen kann es sogar zu einem massenhaften Aalsterben kommen.
Was die Köderwahl betrifft, hat man jetzt die Qual der Wahl: Das Nahrungsangebot ist riesig, und Aale nehmen viele verschiedene Köder an. Doch manchmal passt einfach alles – nur der Köder ist an diesem Tag der falsche. Ein wenig Experimentierfreude kann also über Erfolg oder Misserfolg entscheiden!
Aalangeln im September und Oktober – Die Jagd auf kapitale Blankaale
Jetzt ist die beste Zeit, um kapitale Blankaale zu fangen! Diese Silber-Aale stehen kurz vor ihrer großen Wanderung zu den Laichplätzen im Atlantik und nehmen vorher noch einmal reichlich Nahrung auf, um ihre Fettreserven aufzufüllen. Selbst wenn sie bereits beginnen, ihre Verdauungsorgane zurückzubilden und keine Nahrung mehr verwerten können, bleibt ihr Beißreflex aktiv – eine einmalige Chance für Angler!
Doch nicht nur die Blankaale sind jetzt besonders aktiv. Alle Aale nutzen den Herbst, um sich für den bevorstehenden Winter zu rüsten. Die sinkenden Temperaturen signalisieren ihnen, dass die Zeit des Fressens bald vorbei ist – und das bedeutet für Angler besonders hohe Fangchancen.
Die richtige Ausrüstung für den Herbst
Die bewährten Methoden und Montagen aus der Hauptsaison funktionieren weiterhin, doch jetzt lohnt es sich, auf etwas stärkere Ausrüstung umzusteigen – besonders, wenn kapitale Exemplare das Ziel sind. Wer mit Köderfischen angelt, sollte spätestens jetzt auf ein dünnes Stahlvorfach setzen, um Abrisse durch große Räuber zu vermeiden.

Wann endet die Aalsaison?
Eine alte Aalanglerweisheit besagt: Die Saison endet mit dem ersten Tag, an dem die Wassertemperatur unter 4 °C fällt. Sobald es so weit ist, ziehen sich die Aale in ihre Winterquartiere zurück, werden träge und stellen die Nahrungsaufnahme weitgehend ein. Doch bis dahin heißt es: Die Chance auf den Fang des Jahres ist so groß wie nie!
Aalangeln im November und Dezember – Die letzten Chancen des Jahres
Wer in der Ostsee auf Aal angeln möchte, hat Anfang November noch eine letzte Gelegenheit, um die letzten abziehenden Blankaale an den Haken zu bekommen. Doch die Zeit läuft ab – mit jedem kälter werdenden Tag ziehen sich die Aale in tiefere Gewässer zurück und stellen ihre Nahrungsaufnahme fast vollständig ein.
Wann wird es aussichtslos?
Sollte sich der Spätherbst ungewöhnlich lange hinziehen, könnten vereinzelt noch Fänge möglich sein. Doch sobald die ersten Nachtfröste einsetzen und sich die Temperaturen über längere Zeit im unteren Bereich halten, sinken die Erfolgschancen drastisch. Ab Anfang November ist in den meisten Binnengewässern kaum noch mit nennenswerten Fängen zu rechnen.
Letzte Überraschungen?
Gelegentliche Nachzügler beim ersten Quappenangeln sorgen hin und wieder für Überraschungen – allerdings sind solche Beifänge ebenso selten wie die ersten Aale zu Saisonbeginn im Frühjahr.
Kurz gesagt: Mit dem Winter beginnt die Zwangspause für Aalangler. Doch die nächste Saison kommt bestimmt – und mit ihr die Chance auf neue Rekordfänge! 🎣❄️
Schlussbemerkung – Erfahrung trifft auf Individualität
Die hier beschriebenen Angaben basieren auf allgemeinen Erfahrungswerten – unter normalen Bedingungen, in natürlichen Aalgewässern und bei üblicher Bestandsdichte. Doch wie so oft beim Angeln gilt: Jedes Gewässer ist anders!
An speziellen Standorten wie Warmwassereinläufen von Kraftwerken, überbesetzten Privatteichen oder Hafenbecken kann sich das Verhalten der Aale völlig anders darstellen. Solche besonderen Bedingungen können das ganze Jahr über für Überraschungen sorgen und weichen oft stark von den klassischen Fangzeiten ab.
Diese Übersicht erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr lebt das Wissen ums Aalangeln von Erfahrung und Austausch. Falls du ergänzende Hinweise oder eigene Beobachtungen hast, freue ich mich über dein Feedback! 🎣 https://www.aalfreunde.de/Foren/