Gefährdungen des Aals (Entwurf)

Schwermetalle Da unter der Bezeichnung Schwermetalle in der Öffentlichkeit überwiegend Metalle mit einer toxischen Wirkung verstanden werden, soll hier auch nicht weiter auf diesen missverständlichen Sammelbegriff eingegangen werden und stattdessen auf die relevanten Metalle und ihre Wirkungen werden.

Quecksilber und Quecksilberverbindungen werden in vielen verschiedenen Produkten eingesetzt. Hierzu gehören Thermometer (ab 03.04.2009 in Europa verboten), Elektroschalter, Leuchtstoffröhren, Schwarzlicht- und Energiesparlampen, Desinfektions- und Beizmittel sowie Knopfzellen und alte Batterien. Des weiteren wird Quecksilber in der Heilkunde, Zahnmedizin (Amalgam), bei der Zementherstellung und bei der Goldgewinnung (Goldwäsche) eingesetzt. In der Vergangenheit wurde Quecksilber auch zur Wasseraufbereitung, in Holzschutz- und Imprägniermitteln sowie in Farben für Schiffsanstriche verwendet. Es sind vor allem die Dämpfe und die verschiedenen Quecksilberverbindungen die bei Mensch und Tier Vergiftungserscheinungen auslösen. In die Gewässer und damit in die Nahrungskette gelangte Quecksilber durch die Verwendung von gebeiztem Saatgut in der Landwirtschaft, durch Schiffsanstriche, durch Auswaschungen (-spülungen) in Bergwerken und Tagebauen sowie durch Einleitung ungeklärter Abwässer. Kohlekraftwerke verursachen weltweit das freiwerden (verdampfen) von über 2000 Tonnen Quecksilber in die Atmosphäre. Wie viel davon mit dem Regen (Deposition) wieder herunterkommt ist nicht bekannt. In der Nahrungskette verursachten mit Quecksilber belastete Fische bei schwangeren Frauen schwere Missbildungen bei den Neugeborenen.

Es ist anzunehmen, dass mit der Einstellung der Nahrungsaufnahme beim abwandernden Blankaal die für die Wanderung und Bildung der Geschlechtsorgane erforderliche Energie aus den über Jahre hinweg aufgebauten Fettreserven gewonnen wird.

Beim Abbau dieser Fettreserven werden die in den Zellen über Jahre eingelagerten Langzeitschadstoffe wie Quecksilber in kurzer Zeit wieder freigesetzt und führen bei stark belasteten Aalen zu Vergiftungserscheinungen. Die Folgen reichen vom Abfallen des Wander- und Fortpflanzungstriebes über nicht überlebensfähige Aallarven (Fruchtschädigung) bis hin zur völligen Unfruchtbarkeit.

Cadmium ist schon in geringen Konzentrationen sehr giftig. Es wirkt nachweislich krebserregend sowie erbgut- und fruchtschädigend und lagert sich in Niere und Leber ab. Es entsteht bei der Verhüttung von Zink, Blei und Kupfer. Es kommt aber auch in Düngemitteln und Pestiziden vor. Verwendet wurde dieses Nebenprodukt für Nickel-Cadmium-Akkus, in roten Lackfarben, in Rostschutzmitteln und für Edelmetalllegierungen.

In der Nahrungskette verursacht eine schädliche Menge an Cadmiumsalzen Erbrechen und Krämpfe. Chronische Vergiftungen mit Cadmium führen zu Leberschäden, Knochenmarksschäden, schweren Skelettveränderungen, Blutarmut, Gelbfärbung der Zahnhälse und Verlust des Geruchs- bzw. Geschmackssinns. Raucher haben etwa die doppelte Menge Kadmium im Körper als Nichtraucher. Inwieweit Aale durch Cadmiumbelastung ihren Geruchsinn verlieren können, ist ungeklärt.

Blei zählt zu den kumulativen chronischen Giften. Es sammelt sich in Knochen, Zähnen und im Gehirn an. In der Folge zeigen sich Konzentrations- und Lernstörungen sowie eine herabgesetzte Intelligenz und Immunabwehr. Insbesondere die Gesundheit von Kindern ist durch Blei in der Nahrungskette gefährdet. Blei gelangt auf verschiedensten Wegen in die Umwelt. Während dies noch vor wenigen Jahren indirekt über bleihaltige Kraftstoffe und Bleihaltige Trinkwasserleitungen geschah, gelangen heute bleihaltige Stoffe oft auf direktem Wege in die Umwelt.

So z. B. beim verlieren von Auswuchtbleien oder beim Einsatz von Blei in der Angelfischerei. Durch sorglose Angelfischerei gelangt in der heutigen Zeit eine unverantwortlich hohe Menge dieses giftigen Schwermetalls in die Gewässer und die Nahrungskette. Dabei gibt es sinnvolle, umweltschonende sowie praxistaugliche Alternativen zum Einsatz von Angelblei. Blei wirkt sich wohl auch auf das Immunsystem des Aals aus. Durch eine Bleibelastung dürfte ein Aal grundsätzlich anfälliger für Krankheiten, Parasiten und Seuchen sein, was wiederum zu einer erhöhten Mortalitäts- und somit zu einer verminderten Fortpflanzungsrate führt .

  • Verwendung und korrekte Entsorgung von Akkus
  • Verzicht auf herkömmliche Batterien und langfristiges Verbot
  • Korrekte Entsorgung von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren
  • Energiesparen und Einsatz von alternativen umweltschonenden Energiequellen
  • Mittelfristiges Verbot von Angelblei als Angelgewicht
  • Einsatz alternativer, möglichst umweltneutraler Angelgewichte

1 thought on “Gefährdungen des Aals (Entwurf)

  1. Kommentar zum Kormoran: Ich persönlich denke, dass dieses Thema hier nicht richtig dargestellt wird. Die Kormorane sind keine „Gefährdung der Biodiversität“ – nein, wir Menschen sind es.
    Die Nahrung des Kormorans richtet sich nach dem Angebot. Wenn es also heißt, die Nahrung des Kormorans bestünde zu 2% aus Aalen, so gilt dies für diese Untersuchung in diesem Gebiet. Bei diesem Wert (gilt für Holstein in etwa) muss man bedenken, dass nur in jeden 20 Kotballen Aalreste gefunden wurden. Was wohl wichtiger ist: Der Kormoran dreht seine Beute schnell und schluckt sie direkt, meist noch unter Wasser (daher der Ring um den Hals bei den asiatischen Kormoranfischern). Beim Aal scheint das nicht so gut zu klappen… Also sehen immer wieder Menschen Kormorane auf einem Ast sitzen, die einen Aal im Schnabel haben. Ich denke die sind dann schwer verweifelt… Kann ich nachvollziehen… schwer zu handeln, die Biester.
    Kormorane sind nicht etwa ein neues Phänomen. Es ist heute unstrittig, dass der Kormoran in Deutschland heimisch ist. Es gab riesige Kormorankolonien, die noch nicht ihre alte Größe zurückerlangt haben. Über die Jahrhunderte gab es also gute Kormoranbestände UND Aalbestände – bis der Mensch sich der Sache angenommen hat und den Kormoran bei uns als „Konkurrenten“ nahezu ausgerottet hat… Als Naturfreund erfreuen mich Dinge, wie Vogelkolonien – und natürlich bringen diese Probleme wie Kot mit sich. Dies alles unterliegt einer natürlichen Regulierung. Die Untersuchungen zeigen eines deutlich: Die Menge, die ein Kormoran an Aalen frisst, kann keine Bestandsgefährdung auslösen. Der Kormoran ist ein echter wirtschaftlicher Faktor – aber nur in der naturfernen Fischzucht mit großer Individuendichte; vorallem in der Aufzucht. Danach sinkt seine wirtschaftliche Bedeutung: An sich frisst der Kormoran die ‚Weißfisch’schwärme, keine Speisefische. Ein tolles Spektakel. Den Fischzüchtern geht es aber nur um eines: ihr Geld. (Verständlicherweise, wenn man davon lebt!) Der Aal ist der teuerste Fisch, die Fänge gehen zurück. Dabei isst doch heute kaum noch wer Fisch aus unseren heimischen Binnengewässern. Der Kormoran hat ein älteres und stärkeres Recht als ich, als Aalangler. Oder vielleicht haben wir das gleiche Recht. Eines ist klar: Ich richte größeren Schaden an: im letzten Monat habe ich sieben Aale getötet (und sehr genossen…) Wenn man mir dies verbietet und den Aal unter Schutz stellt, wäre ich traurig , aber einverstanden. Wir wollen nicht vergessen, der Europ. Flussaal inzwischen international als „vom Aussterben bedroht“ gilt. Der Kormoran darf weiter machen: Je weniger Aale es gibt, desto weniger erbeutet er. Bis es wieder mehr werden. Doch im Ganzen erscheint das Augenwischerei: Der Glasaalsalat ist in Europa nicht verboten, sondern eine Delikatesse. Die laichbereiten Blankaale werden geräuchert. Und die letzten Babyaale die man vor der Küste fängt gehen nach Japan in Masten. Da liegen die Probleme – nicht beim Kormoran. Für mich ist der Kormoran ein Kumpel: Wir sind Fischer und teilen dasselbe Schicksal…

Schreibe einen Kommentar