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Hallo und Petri Aalgewitter.
In der derzeitigen Situation der Seite halte ich für die Auffindbarkeit Deines Beitrags und das Interesse an der „Standorttreue“ von Gelbaalen es besser, einen Neuen Thread aufzumachen. Dies macht es dann auch leichter neue Infos zu Deiner Unterfrage zu abonnieren bzw. direkt und ohne Vermischung aufzurufen. Hoffe es ist Ok?
Ich fang mal hinten an. Ja Gelbaale ziehen grundsätzlich ab einer bestimmten Größe (fangfähige Größen zählen dazu) immer wieder in den gewählten Unterschlupf zurück, solange dieses Versteck dauerhaft einen sicheren Schutz bietet und im näheren Umfeld dauerhaft genügend Nahrung zu finden ist. Zudem haben sie im Falle von leichten Störungen weitere Verstecke in einem Radius von ca. 15 m um den Hauptunterschlupf (Winter-/Sommer-unterschlupf).
Kurzum: Diese Aale bewegen sich nicht freiwillig auf unbekanntes Terrain, wenn es nicht durch andere (andauernde) Umstände (Prädatorendruck, Wasserbau, Gewässerverschmutzung, hohe Temperaturen, u. ä.) erforderlich ist.
Zur Beeinflussung anderer Angler kann in diesem Zusammenhang bei Stillgewässern und Stillwasserkanälen gesagt werden, je näher sie beieinander sitzen oder besser gesagt ihre Köder platzieren, umso größer ist der Einfluss auf ihren gegenseitigen Erfolg. Bei Köderabständen über den o.g. 15 m dürfte es kaum einen gegenseitigen Einfluss auf die Erfolgsaussichten auf diese Aale am Angeltag geben.
Hinweis: Dies sollte man auch beim Fischen mit mehreren eigenen (erlaubten!!!), fangfertigen Ruten im Hinterkopf haben. Wichtig! Fangfertig (auch ohne Köder) sind alle komplett aufgebauten Ruten, auch wenn diese nicht im Wasser sind!!! Vorfach von Wechselruten also wecklassen, sonst riskiert man eine Anzeige bei Kontrolle.
Bei Fließgewässern und Fließwasserkanälen ist das zu Anfang genannte anders. Hier haben die Lockwirkung der Köder und die Fließgeschwindigkeit einen weiteren und entscheidenden Einfluss auf den Erfolg benachbarter Angler. Ein benachbarter Angler hat jedoch nur dann einen über die 15 m hinausgehenden Einfluss, wenn er einen anderen Köder verwendet. Dann kann der Einfluss in kleinen bzw. langsam fließendenden Gewässer bis zu 100 m betragen. In Strömen mit starker Fließgeschwindigkeit, aber auch bei starkem Hochwasser verdriften die Aale aber auch schon mal über 10 Kilometer und auch deutlich mehr. Dabei nehmen sie jedoch keine bzw. kaum Nahrung auf. Der Einfluss von anderen Anglern ist in solchen Fällen also zu vernachlässigen. Die Standorttreue bleibt in diesen Fällen weniger erhalten, insbesondere bei eher eintöniger Gewässerstruktur, also Gewässer mit wenig Abwechslung, ist dies der Fall. Eine Buhne mit Steinpackung ist nicht viel anders als eine Buhne mit Steinpackung 20 Kilometer weiter.
All dies trifft nicht auf Steigaale, wo der Flussabwärts liegende Köder Vorteile hat und auch nicht auf Blankaale, wo der Flussaufwärts liegende Köder Vorteile hat, zu.
Dazu kommen natürlich noch sonstige von benachbarten Anglern ausgehende Immissionen, welche nichts mit der Standorttreue zu tun haben.
Weitere Infos findest Du unter einem meiner Artikel vom Januar 2007: Der 7. Sinn der aale