Rückblick 2005 – Februar: Delikatesse Glasaal oder der Geschmack der Babyaale

Wenn man so durch das Internet surft stößt man beim Thema Glasaale immer wieder auf Beschwerden und Vorwürfe gegen die Japaner. Sie würden angeblich die Hauptkonsumenten von Glasaalen sein. Das die Japaner und die Asiaten im allgemeinen die größten Aufkäufer von Glasaalen aus Europa sind ist unbestritten. Dies sind sie jedoch nicht wegen des Verzehrs der Glasaale, sondern wegen der extrem hohen Anzahl an Aalmastanlagen und des hohen Bedarfs an Aal. Der japanische Aal (A. japonica) ist durch die Japaner quasi fast aufgegessen worden, weshalb man sich zunächst dem amerikanischen Aal (A. rostrata) zugewendet hat und nach der Handelsbeschränkung durch Amerika nun seit einigen Jahren schon am europäischen Aal satt futtert. Die Japaner sind aber nicht diejenigen die sich auf die Aalbabys stürzen. Es sind die Westeuropäer in Spanien und Portugal die die Glasaale millionenfach an die Japaner verkaufen und die beim Fang getöteten Tiere in Dosen mit reichlich Knoblauch und Öl packen.

Um es vorweg zu nehmen, ja ich habe eine solche Dose gekauft. Und ich schäme mich deswegen. Aber wie will man von etwas reden, wenn man es nicht selbst ausprobiert hat bzw. es keine Informationen darüber gibt?

Geliefert wurden die Glassaale in einer kleinen Fischbüchse die prallvoll mit Öl und mit einigen offenbar gekochten Glassaalen war. Die Aale waren hellgelb mit einem silbrig schimmernden sehr dünnen Streifen. Die Konsistenz ist gummiartig aber nicht reißfest. Die Länge beträgt etwa 7 bis 8 cm. Der Durchmesser liegt bei ca. 1,5 bis 2 mm. Nun zum Geschmack. Sie schmecken nach NICHTS! Ich konnte es kaum glauben, dass Glassaale aus dehnen einmal richtige stramme Schleicher hätten werden können millionenfach eingedost werden und dann auch noch nach absolut gar nichts schmecken. Wo liegt der Grund für diese sinnlose Verwertung von Nährtieren im Babystadium? Ich weis es nicht. Noch nicht! Offenbar um den Dosenaalen dennoch etwas Geschmack zu verleihen hat man das Öl ordentlich mit Knoblauch versetzt.

Wer sich immer noch nicht vorstellen kann wie Glasaale schmecken, sollte sein Geld sparen und nicht auch noch so eine Dose aus Spanien kaufen, sondern kann folgendes tun.

1. Spaghetti (ohne Ei) in ca. 8 cm lange Stücke brechen und bissfest kochen.

2. 100 ml Olivenöl und 5 gepresste Knoblauchzehen mischen

3. abgekühlte Spaghetti und Knoblauchöl vermischen und 3 Stunden in den Kühlschrank stellen

Ich versichere, geschmacklich gibt es keinen Unterschied zu den Spanischen Glasaalen aus der Dose. Also bitte nicht kaufen, sondern Finger weg von dieser Sauerei.

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