Rückblick 2004 – November: Aalopas

Bis Anfang der 60er war den Zoologen weltweit nur ein einziges Aal-Exemplar bekannt, dass ein Alter von 88 Jahren in Gefangenschaft erreicht hatte. Die meisten Aale verlassen das Süßwasser wohl spätestens mit 15 Jahren, wenn sie nicht daran gehindert werden….

In Simrishavn, einer im Süden Schwedens gelegenen Stadt, war den Besitzern eines Bauernhofes im Jahre 1859 das Wasser eines Brunnens nicht mehr von ausreichend guter Qualität. Allerlei Unrat und etliches Getier und Gewürm hatte sich im Brunnenwasser breitgemacht. Der damalige Eigentümer hatte die Idee einen Aal in den Brunnen einzusetzen, damit dieser selbigen frei von allen unerwünschten Verunreinigungen halten sollte.

103 Jahre später erfreute sich der Aalopa immer noch bester Gesundheit, denn der Eigentümer Nils Dahlbeck lies das Tier jedes Jahr auf seinen Zustand untersuchen. Anfang des 19. Jahrhunderts (um 1909) erhielt der Aal Gesellschaft, da ein zweiter Aal eingesetzt wurde. Dieser müsste in den nächsten Jahren seinen 100sten feiern können. Nach Zeugenaussagen konnte man die Aale am Tage nicht zu Gesicht bekommen, da sich die lichtscheuen Tiere im Quellgrund des Brunnen versteckt hielten. Mit etwas Glück und einer Taschenlampe bewaffnet sollte es aber möglich gewesen sein den riesigen Schädel mit den stark vergrößerten Augen gut im tiefen Brunnen zu erkennen.

Daraus lässt sich schließen, dass Aale in Gefangenschaft offenbar keine vollständige Umwandlung zum Blankaal durchleben. D.h. Farbe und Augen verändern sich, bzw. passen sich an die Sicht- und Schutzverhältnisse in kleinen und großen Meerestiefen an. Die Bildung der Geschlechtsorgane kann aber nicht erfolgen, da sie ja sonst nach spätestens 4 Jahren verhungern würden. Was aus den beiden wohl geworden ist?….

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