Rückblick 2004 – Oktober: Sniggling

Wer glaubt es handelt sich dabei um eine Fangmethode auf Aal…. so wie beim Pöddern, der liegt vollkommen richtig.

Allerdings handelt es sich um eine ziemlich schonungslose Art der „Angelei“ auf Aal. Im Gegensatz zum absolut schonenden, weil verletzungsfreien Fang ohne Angelhaken, beim Pöddern.

Das Sniggern wurde früher oft an heißen Tagen als „Zeitvertreib“ betrieben. Denn an solchen Tagen blieb der Köder an der Grundangel nicht selten unbeachtet von den Schleichern, die sich in die Steinpackungen an der Elbe und anderswo, dort wo sog. Faschinen (Uferbefestigungen aus Reisig oder auch Reisigbündel) Unterschlupf boten, zurückgezogen hatten. Dort nun mit einer Grundmontage zu Angeln, wäre wohl so sinnvoll wie bares Geld verbrennen gewesen. Also hat sich ein Engländer folgendes ausgedacht. Man nehme eine Näh- oder auch Stopfnadel, eine stabile Haselnuss- oder Weidenrute von 2-3 m Länge und eine um 50 cm längere 45er Monoschnur als die Rutenlänge. Das eine Ende der Schnur wird am Handteil der Rute angeknotet, an das andere Ende der Schnur wird die Stopfnadel so angeknotet, dass der Knoten in der Mitte der Nadel liegt. Nun wird auf die Nadel ein Tauwurm mit dem Kopfende voran (auch zum Teil über die Schnur hinweg) geschoben bis nur noch die Spitze der Stopfnadel zu sehen ist. Zum Schluss wurde nur noch die Nadel an die Spitze der Rute gesteckt und man war „fangbereit“. Zum Fang selbst, nahm man die Schnur in die eine Hand und die Rute mit der Nadel an der Spitze in die andere und tastete die Löcher und Ritzen zwischen den Verstecken, wo man die Aale vermutete, nach und nach ab.

Bei einem Biss, wurde die Rute leicht und vorsichtig gedreht, damit sich die Nadel von der Spitze löste und wartete anschließend ca. 3 Minuten, bis der Aal den Wurm verschlucke. Und nun kam der Teil, weshalb diese Methode VERBOTEN ist, genauso wie das legen von Aalschnüren! Wenn man nun an der Schnur zog, stellte sich die Nadel im Körper der Tiere quer. Da der Aal jedoch zwischen die Steinen oder Ästen festsaß, wurde unter gleichmäßigem Zug, die Schnur solange straff gehalten, bis der Aal aufgeben musste. Selbst, wenn dabei nicht an der Schnur gezerrt werden dufte, war dies aus meiner Sicht nicht sehr Weidmännisch von den damaligen Kollegen.

P.S. Zum Schluss noch eine Bitte! Dies ist keine Bauanleitung, sondern soll nur das Wissen über alte Aalfangmethoden die aus berechtigten Gründen verboten sind vervollständigen.

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