Rückblick 2005 – März: Der Aland

Nicht nur ein Fisch trägt den Namen, auch ein ca. 110 Kilometer langer Fluss in Deutschland wird so genannt. Der Aland hat von seiner Quelle bis zur Mündung bei Elbkilometer 474,7 viele Namen. Dies kommt daher, das der Aland aus sehr vielen Quellen entsteht. Sein Einzugsgebiet beträgt 1864 km². In weit verzweigten Entwässerungsgräben der Altmark fließen zum Beispiel die Obere und die Untere Milde mit der Milde selbst zusammen und werden zur Biese. Die Biese fließt südlich von Seehausen mit der etwa gleich großen Uchte zusammen. Hier erhält das Gewässer seinen Namen und nicht etwa, wie in einigen Gewässerkarten zu sehen, erst ab der Brücke an der B 189.

Das Gewässer ist leider relativ stark ausgebaut und bis auf wenige Ausnahmestellen somit als Naturfern zu bezeichnen. Die Begradigungen, der fehlende Uferbewuchs, das regelmäßige Profil und eine hohe Anzahl an Stauanlagen haben sich äußerst negativ auf das Gewässer ausgewirkt.

Lediglich bei Wanzer konnte ein ökologisch wichtiges Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen mit Weiden bepflanzten Gleit- und Prallufern erhalten werden. Im Gegensatz zum dort noch natürlich sich schlängelden Fluss kommt es in trockenen Jahren auf den begradigten Strecken fast zu Austrocknungserscheinungen mit Wasserpegeln unter 20 cm.

Das gesamte Gewässersystem befindet sich in einem Gebiet mit geringen Höhenunterschieden und wäre auf Grund der daraus resultierenden geringen Strömung auch für die Posenangelei auf Aal geeignet. Um das Einzugsgebiet des Alands vor dem Elbehochwasser zu schützen wurde ein Alandabschlusswehr im Jahr 1991 eingeweiht. Dieses zählt neben dem Pretziener Wehr an der Elbe zu den bedeutendsten Hochwasserschutzanlagen Sachsen-Anhalts. Früher drücke das Hochwasser der Elbe die Wassermassen bis südlich von Seehausen zurück und es kam zu Überschwemmungen. Seit dem Bau des Wehres gibt es die Möglichkeit den Fluss vor

Hochwasser zu schützen und stattdessen die Auen auf einer Fläche von 1211 Hektar zu überfluten. Der Schutz der Deiche wird jedoch erst mit dem Bau des Aland-Überleitungswehres gewährleistet werden können.

Die Landschaft hat sich seit 1991 zu einem riesigen Natur- und Vogelschutzgebiet entwickelt.

Leider verhindern die derzeitigen Deichbauarbeiten bei Aulosen und Stresow den Zugang zum Wehr. Wenn man sich jedoch die ausgebauten und noch anstehenden Radwegbauten ansieht, wäre es eine Schande wenn nicht auch an eine Fischtreppe gedacht worden wäre. Ich werde mir dies im nächsten Jahr, nach Abschluss der Deichbauarbeiten, einmal näher anschauen.

Soviel nutzen das Wehr auch bringt, es hat trotzdem einen schlechten Einfluss auf die von der EU geforderte Durchgängigkeit der Gewässer für Wanderfische. Denn zumindest, wenn das Wehr seine Hauptfunktion erfüllt, dürfte eine Wanderung der Aale nicht möglich sein.

Angeblich soll der Aalbestand durch Besatzmaßnahmen erhalten worden sein. Noch. Meine Fänge sind jedenfalls rückläufig, was eher auf einen rückläufigen Bestand deutet.

Zum Aalangeln sollte unbedingt das Frühjahr genutzt werden. Im Sommer steht an vielen Stellen das Kraut bis dicht unter die Oberfläche und macht das Angeln fast unmöglich. Nachtangeln ist natürlich erlaubt.

Der Weg zum Gewässer ist leider, bis auf wenige Ausnahmen, sehr unbequem und oft auch lang. Das hat Auswirkungen auf das mitgeführte Gerät. Dafür sind solche Stellen nahezu unbefischt und entsprechend Erfolg versprechend.

Eine gute Stelle ist z.B. der Zusammenfluss von Biese und Uchte wo der Aland seinen Namen erhält.

Wenn man keinen besonders fängigen Platz kennt, kann man mit wenigem Gerät einfach am Fluss entlang wandern.

Benötigt werden lediglich 2 Ruten (3m), einfachste Rutenhalter, ein Eimer, eine Kopflampe, ein großer Lappen und genügend Vorfächer. Aaltöter, Maßband, Hakenlöser etc. komplettieren die Ausrüstung und lasen sich leicht mit den Ködern im Rucksack verstauen.

Hat man an einer Stelle längere Zeit ohne Biss gesessen wandert die Flussabwärts liegende Rute vor die Flussaufwärts liegende u.s.w. Dies ist besonders an langsamen Stellen mit Posenmontage erfolgreich.

Die durchschnittliche Größe der Alandaale beträgt 50-60 cm. Die Metermarke wird hier nicht erreicht. Fänge von 90 cm Größe sind recht selten.

Bei Ködern sollte hier nicht viel experimentiert werden. D.h. kleine Köfis und Tauwurm sind immer die erste Wahl. Wegen des streckenweise „guten“ Kaulbarschbestandes sind natürlich diese auch auf dem Speiseplan der Schleicher.

Wenn die Aale nicht so recht wollen soll es bei Tauwürmern helfen, wenn man sie einige Zeit in der Erde lagert die direkt am Fluss vorhanden ist, anstelle des Zeugs was der Versandhandel da mit reinpackt.

Sobald es etwas wärmer wird hat man mit den Wollhandkrabbe zu tun, die einem pro Ansitz schon mal 10 Haken klauen können. Abhilfe schafft da nur eine Posenmontage oder besonders lange Tiroler Hölzl.

Für DAV Mitglieder ist das Angeln bis zur Brücke B 189 im Jahresbeitrag enthalten. Links der B189 bis zum Hochwasserschutzwehr gibt es viele kleinere Pächter. Nähere Infos gibt es im Angelcenter Stendal.

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