Rückblick 2005 – August: Neue Staustufe in der Elbe geplant!

Einer der letzten relativ naturnahen Flüsse Mitteleuropas ist die Elbe. Während es hierzulande bisher keine konkreten Pläne zur Errichtung von Staustufen zu geben scheint, sieht das in Tschechien etwas schlechter aus.

Eine neue Staustufe kommt mit Sicherheit, weitere sind bis an die Deutsche Grenze geplant um den Fluss Schiffbar zu machen. Aus diesem Grund sind gestern und heute Boote mit Politikern, Künstlern und Umweltschützern aus beiden Ländern von Usti nach Dresden auf der Elbe unterwegs, um für den Erhalt des naturnahen Stroms zu demonstrieren. Es werden schlimme ökologische Folgen bei geringen ökonomischen Nutzen für die Elbe und besonders für die Elbauen erwartet. Das Umweltministerium Sachsen ist offenbar der Auffassung, dass man dem Nachbarland nicht vorschreiben kann ob und wo Staustufen in die Elbe gerammt werden.

Weshalb schreitet in solchen Fällen dann nicht die EU ein? Dort ist es doch erklärtes Ziel die Flüsse Europas endlich wieder durchgängig und naturnah zu bekommen! Rückbau ist gefordert und nicht noch weitere Zerstörung der Natur. Insbesondere der Lebensraum für bedrohte Arten z.B .Aal und Lachs wird mit jeder Querverbauung weiter zerstört.

Und wie war das noch am 12. August 2002, als es zu Regnen begann und die Niederschlagsmenge von normalerweise 6 Monaten in 24 Stunden (312 Liter pro Quadratmeter) zuerst die Nebenflüsse und dann die Elbe selbst über die Ufer treten ließ. “Die Elbe braucht mehr Raum” hieß es da aus jedem Munde. Genau 3 Jahre später werden jedoch die gleichen Fehler gemacht wie vor der Flut. Die Elbe und die Zuflüsse werden noch weiter eingeengt. Für jedes Opfer, für jeden Helfer und für jeden Spender sind solche Pläne und Maßnahmen ein Schlag ins Gesicht. Lt. BUND würde das gleiche Hochwasser, wenn es heute dazu käme, nochmals einen halben Meter höher Ausfallen und somit noch größere Schäden anrichten als damals, kurz vor der Bundestagswahl….

Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage viel Regen voraus….

Schreibe einen Kommentar