Rückblick 2009 – Dezember: Kommen die Aalbesatzmaßnahmen für den Aal zu spät?

Wissenschaftler des Instituts für Ostseefischerei kommen zu dem Schluss, dass die von den Staaten getroffenen Besatzmaßnahmen nicht ausreichen, um den Aal vor der Ausrottung zu bewahren. Die Europäische Kommission kritisiert die von deutschen Ländern getroffenen Maßnahmen (fast ausschließlich Besatzmaßnahmen) als völlig unzureichend und fordert deutlich strengere Maßnahmen.
Nach Erkenntnissen deutscher und internationaler Wissenschaftler reichen die derzeit noch verfügbaren europäischen Glasaalbestände schon nicht mehr aus um den weiterhin rückläufigen Trend bei den noch vorhandenen Populationen mittels Besatzmaßnahmen Erfolg versprechend entgegen zu wirken. Es gibt schlichtweg nicht mehr genügend Glasaale um ausreichende Besatzmaßnahmen mit dem Ziel der Wiederauffüllung der Aalbestände durchführen zu können. Diese Maßnahmen kommen offensichtlich viel zu spät.
Die Bestandsdichte der Blankaale ist vermutlich bereits derart gering, dass viele Blankaale die es noch in die Sargassosee schaffen, dort leider keinen Partner zur Fortpflanzung mehr finden können, weil der dortige Laicherbestand angesichts des riesigen Meeresgebietes viel zu klein geworden ist. Insbesondere durch die Mindestmaßregelungen dürften die ohnehin schon überzähligen Milchner geschützt werden. Die Folge davon ist aber dass gerade die zur Fortpflanzung erforderlichen großen Rogner immer stärker entnommen wurden und werden. Daher fordern nach dem Internationalen Rat für Meeresforschung und dem WWF nun auch verschiedenste Wissenschaftler ein sofortiges und absolutes Fangverbot für Aale aller Alterstadien in ganz Europa.

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