Rückblick 2004 – Dezember: Blumenkohlkrankheit

Hierbei handelt es sich nicht, wie manchmal behauptet wird, um Krebs.

Hautpapillome bei Aalen sind durch Viren hervorgerufene Warzenwucherungen. Die Ursachen dieser Krankheit sind leider noch nicht erforscht. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Erkrankung durch Gewässerverschmutzung begünstigt wird. Seit den 70er Jahren geht die Zahl der Erkrankungen bei gleichzeitig steigender Gewässergüte (Bau von Kläranlagen, Verklappungsverbot u.s.w.) zurück. Die Krankheit ist ausschließlich auf die Brackwasserbereiche der Nordeuropäischen Küste beschränkt. Diese anfänglich weißlichen gut durchbluteten Warzen wären an sich nicht schlimm für den Aal und würden wahrscheinlich auch von allein wieder verschwinden, aber da sie meistens im Maulbereich auftreten führt dies ab einer bestimmten Größe (Taubenei) zu schweren Problemen bei der Nahrungsaufnahmen. Befallene Tiere sind deshalb häufig zum Tod durch Verhungern verurteilt. Manchmal verschwinden die von blassrosa über rotbraun bis schwarzen blumenkohlartigen Gebilde jedoch noch, bevor es für das Tier zu spät ist. Die Krankheit tritt am häufigsten in den Sommermonaten und bei Tieren bis 20 cm auf. Bei Temperaturen über 8 °C wächst der Tumor unter 8 °C hingegen schrumpft er zusammen. Eine Krankheitsvorbeugung ist nicht möglich. Eine Behandlung wurde meines Wissens noch nicht versucht. Bei einer Entfernung des Tumors könnten aber wahrscheinlich aus diesem körpereigene Antikörper hergestellt werden, die dann wiederum dem Aal injiziert werden könnten.

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