Deutsche Aalforschung 2017

Auch im Jahr 2017 ist ein international und interdisziplinär besetztes Forscherteam unter Leitung des Thünen-Institutes für Fischereiökologie zu einer Forschungsreise in die Sargassosee aufgebrochen. Zum Team gehören 12 Wissenschaftler (Biologogen, Chemiker, Evolutionsbiologen…) aus Deutschland, Dänemark, Japan, Kroatien und Tschechien. Die Reise findet zwischen dem 03.März und 24.April 2017 und in diesem Jahr mal wieder mit der „Walther Herwig III“ statt. Ziel der Forschungsreise ist wie in den vergangenen Jahren (2011, 2014, 2015) natürlich der Aal. Hierzu gibt es mehrere Forschungsprojekte die während der Reise durchgeführt werden sollen. Eines der ersten Projekte ist die Erforschung der Laichwanderung von adulten Aalen. Anders als bei früheren Projekten wurden diesmal Blankaale während ihrer Abwanderung aus den Flüssen eingefangen und mit Hormonen bis fast zur Laichreife gebracht. Sie sind in 500 Liter Container mit auf die Reise gegangen und werden vor dem Aussetzten mit Sendern (40g) versehen. Auf diese Weise werden die wertvollen Tiere vor Fressfeinden, welchen sie ansonsten auf einer wochenlangen Laichwanderung ausgesetzt wären, weitestgehend geschützt. Es besteht daher die Hoffnung den tatsächlichen Ort der Aalvermehrung zu finden oder zumindest weiter eingrenzen zu können.

Die künstliche Vermehrung von Aalen ist bisher nur bis zum Larvenstadium gelungen. Die Larven sind nach dem Schlüpfen aber alle verhungert, da man bisher nicht weiß, wovon sich die Larven, insbesondere in den ersten Tagen, ernähren. Deshalb findet auf der Walther Herwig III in diesem Jahr auch ein Forschungsprojekt zur Zusammensetzung der Artenvielfallt in der Sargassosee statt. Neben den hydrographischen und biologischen Daten wird insbesondere nach möglichst kleinen/jungen Aallarven gesucht und die allgemeine Verteilung der Aallarven im Laichgebiet erforscht. Hierzu wird wieder ein spezielles Planktonnetz (an Bord Fliegengitter genannt) in bis zu 300 m Tiefe eingesetzt. Besonderes Augenmerk schein sich dabei auf das sogenannte gelantinöse Zooplankton zu richten.

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